Zuletzt hörte man wenig vom LEADER-Wanderwege-Projekt der sieben Kraichgau-Kommunen Angelbachtal, Kraichtal, Kürnbach, Oberderdingen, Sulzfeld, Zaisenhausen und Zuzenhausen. Meldungen über die Fördermittelzusage von Landesmitteln für die Rundwanderwege des regionalen Tourismusvereins (Kraichgau-Stromberg-Tourismus e. V.) und des „Wanderdreiklangs“ im Naturpark-Stromberg-Heuchelberg waren erst kürzlich in der Presse. Nun, nach der ersten Zusage durch den LEADER-Kraichgau-Auswahlausschuss am 21. Juli 2016 und einem dreiviertel Jahr Vorbereitung, mit einer Fülle von zu bewältigenden formellen Herausforderungen, ist es offiziell: Auch die restlichen Wanderwege in den beteiligten sieben Kommunen können mit Fördergeldern realisiert werden. Denn die LEADER-Fördermittelzusage ist auch von behördlicher Seite erteilt worden. Bestandteil dieses LEADER-Projekts ist, dass nun alle Wanderwege auf den betreffenden Gemarkungsflächen, die nicht in die Planungen des Tourismusvereins eingeschlossen wurden (dies betrifft etwa 200 Kilometer Wanderwege), für die spätere einheitliche Beschilderung in einem sogenannten „Kataster“ erfasst werden. Konkret bedeutet dies, dass anhand einer detaillierten kartographischen Planung alle künftigen Schilderstandorte festgelegt werden. Diese Planungsmaßnahme dient der Vorbereitung für ein zweites LEADER-Projekt, in dem anschließend Fördergelder für die Umsetzungskosten beantragt werden sollen. Für das erste LEADER-Projekt hat die Stadt Kraichtal die Trägerschaft übernommen. „Nur mit einer genauen Zahl, wie viel Material wir tatsächlich brauchen, können wir den LEADER-Förderantrag für die Umsetzungskosten stellen. Denn eine reine Schätzung der Umsetzungskosten ist laut LEADER-Vorgaben nicht möglich,“ weiß Sarah Nobel, Touristikerin der Stadt Kraichtal. Erst mit Abschluss des ersten Projekts „Katastererstellung“ kann also das zweite Projekt „Umsetzung“ beantragt werden. Bis die Wanderwegebeschilderung draußen zu sehen ist, wird noch einige Zeit vergehen. „Das LEADER-Verfahren ist zwar höchst komplex und langwierig, aber ein wichtiges Instrument der langfristigen Entwicklung von ländlichen Regionen,“ führt die Touristikerin aus. „Die Wanderwege-Infrastruktur stellt im Kraichgau gewissermaßen die Basis dar, auf der die gesamte touristische Entwicklung fußt. Denn die Region ist ein Top-Naherholungsziel für die umliegenden Ballungsgebiete, gerade als Wanderdestination. Um sich jedoch als Wanderziel etablieren zu können, ist es essentiell, eine gute Wanderwegebeschilderung bereit zu stellen,“ betont Sarah Nobel. Diesem Ziel nähert sich das schöne Hügelland zwischen Heilbronn, Metropolregion Rhein-Neckar und Karlsruhe zunehmend. Mit vereinten Kräften arbeitet man sowohl im Büro des Kraichgau-Stromberg-Tourismusvereins in Bretten als auch im Kraichtaler Rathaus daran, die bruchstückhafte Wanderwegebeschilderung zu verbessern.

Es ist bekannt, dass touristische Maßnahmen in kommunalen Verwaltungen häufig als „Kür“ betrachtet und nur sehr begrenzt Mittel zur Finanzierung dieser Maßnahmen bereitgestellt werden. Rückläufige Umsatzzahlen in den landwirtschaftlichen Betrieben und zunehmende Abwanderung der jungen Bevölkerung in Metropolen, zeigen, dass der Tourismus langfristig für die Gesamtentwicklung einer ländlichen Region eine wichtige Chance darstellt. Dies haben Land und EU erkannt und Förderprogramme wie das Landesprogramm „Tourismus-Infrastruktur-Förderung“ oder das EU-Programm LEADER bereitgestellt, um die Kommunen, die bereits durch kurz- und mittelfristige Themen ausgelastet sind, hier zumindest finanziell zu entlasten. „Wir gehen davon aus, dass mit einer guten Wanderwegebeschilderung und einem findigen Marketingkonzept immer mehr Erholungssuchende in unsere wunderschöne Landschaft kommen, die wirtschaftlichen Wachstum mit sich bringen,“ resümiert die studierte Touristikerin. „Der touristische Gast kauft gerne regionale Produkte, isst gerne lokale Spezialitäten, besichtigt historische Bauten und nimmt klassische Angebote wie geführte Wanderungen oder Events mit regional-kultureller Aufmachung wahr. In zunehmend abstrakter werdenden, hochtechnisierten Lebensbedingungen, suchen Menschen gerade in ihrer Freizeit nach Entschleunigung, Rückkehr zur Natur und „echten“ Erfahrungen. Bei einer Weinwanderung etwas über Weinanbau zu erfahren, an Erdbeerfeldern vorbei zu flanieren und den Duft der reifen Erdbeeren zu riechen und danach im Hofcafé einzukehren, das sind Erlebnisse, die heute touristisch immer mehr nachgefragt werden.“ Dass dabei der ein oder andere Euro in der Destination bleibt, ist das pragmatische Ziel der kommunalen Tourismusarbeit. Dort, wo sich Gäste wohl fühlen, fühlen sich auch Bürger wohl – das ist das ideelle Ziel. Wer lebt nicht gerne dort, wo andere Urlaub machen ...!

Tourismusentwicklung lebt nicht nur von „harten“ Fakten, wie der Qualität der Infrastruktur, sondern auch von Gastfreundschaft und qualitativen touristischen Angeboten. Die Stadtverwaltungen und der Tourismusverein Kraichgau-Stromberg übernehmen eine wichtige Funktion als Netzwerk. Die Stadt Kraichtal zum Beispiel bietet für Kraichtaler, die in Kraichtal ihr touristisches Angebot verbessern möchten oder touristische Kooperationen suchen, im Rathaus in Münzesheim eine fachliche Beratungsstelle an. Bei Interesse wenden Sie sich an: Sarah Nobel, Stadt Kraichtal, Rathausstr. 30, 76703 Kraichtal, 07250 - 77 88, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!. Die Kontaktdaten des Kraichgau-Stromberg Tourismus sind auf der Internetseite des Vereins eingestellt.


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