Aktuell hatte der LEADER-Verein und die Geschäftsstelle Besuch von Kraichgau-Landtagsabgeordneten. LEADER ist ein Förderprogramm der Europäischen Union, aber auch im Stuttgarter Parlament wird über LEADER entschieden.
Wie die meisten EU-Förderprogramme gewährt das EU-Budget bei LEADER keine Vollfinanzierung der Fördersumme, sondern verlangt den Einsatz weiterer Finanzierungsquellen außerhalb der EU-Institutionen. Der Teil, der aus anderen Finanzierungsquellen stammt, wird Kofinanzierung genannt. Diese Kofinanzierung übernimmt das Land Baden-Württemberg mit Hilfe bestehender Förderprogramme wie z.B. dem Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum. Dieses Geld aus dem Landeshaushalt ist damit eine Voraussetzung, dass die Förderung ermöglicht wird und die EU-Gelder verwendet werden dürfen. Der Projektträger, der das Projekt umsetzt, muss zudem immer einen Eigenanteil leisten, der meist den größten Anteil der Finanzierung ausmacht. Die Fördergelder können aber eine gute Finanzierungsunterstützung sein.
Daher nutzte der LEADER-Verein die Chance den Abgeordneten MdL Georg Heitlinger, MdL Dr. Christian Jung, MdL Hermino Katzenstein, MdL Norbert Knopf, MdL Erwin Köhler, MdL Ansgar Mayr, MdL Dr. Michael Preusch, MdL Andrea Schwarz, MdL Stefanie Seemann und MdL Christiane Staab (alphabetische Sortierung) vor Ort die Verwendung der Fördergelder zu zeigen und den teils neu gewählten Landtagsmitgliedern die Förderkulisse und Arbeit von LEADER Kraichgau vorzustellen. Die LEADER-Vorsitzende Sarina Pfründer nutzte die Gelegenheit der Besuche und bedankte sich für die Unterstützung des Landes in den letzten Jahren: „Eine LEADER-Region zu sein ist keine Selbstverständlichkeit. Im Kraichgau haben viele Engagierte aus allen Bereichen gezeigt, dass Sie gemeinsam die Region gestalten wollen und wir eine würdige LEADER- Region sind. Diesen Weg möchten wir fortsetzen und daher stellen wir uns gern dem kommenden Wettbewerb der Neuauswahl“.
Die Abgeordneten zeigten sich vom Rückblick auf die vergangenen Jahre beeindruckt. Sie sicherten zu, sich für eine erneute Auswahl des Kraichgaus als Förderkulisse stark zu machen. Der Kraichgau mit seiner gemeinsamen Geschichte und Kultur wird als prädestiniert für eine LEADER-Kulisse angesehen.
Einige Abgeordnete wurden zu Projektbesichtigungen begleitet. Die Projektträger stellten ihre Betriebe und Vorhaben vor und kamen in Austausch mit ihren Wahlkreisabgeordneten. Dabei erlebten die Landtagsmitglieder hautnah welchen Effekt die Fördergelder vor Ort haben und wie dankbar die Empfänger über die Unterstützung sind. Dass die Gelder gut angelegt sind, wurde in vielen Beispielen und Erzählungen deutlich. Aber auch Verbesserungsvorschläge kamen zur Sprache: Der bürokratische Aufwand der Antragstellung und Abrechnung wurde immer wieder aufgebracht, wobei im Gegenzug um Verständnis gebeten wurde, dass die Inanspruchnahme von Steuergeldern gewisser Regeln bedürfen. Ebenso wurde oft die durch die Corona-Pandemie entstandenen Herausforderungen angesprochen. Für alle Beteiligten war es sicherlich ein guter und fruchtbarer Austausch.
Weitere Besuche und Besichtigungen folgen in den nächsten Wochen.