Das vergangene Arbeitsgruppentreffen am Montag dem 27. März im Handlungsfeld "Lebendige Kraichgauorte" war dem Thema Demografie gewidmet. Die Referentin des Abends Dr. Sonja Ehret, vom Institut für Gerontologie der Universität Heidelberg stellte den Anwesenden die bereits vielfach umgesetzte Projektidee des "Spieletreffs" vor, der sich nicht nur mit der Beschäftigung von betagten Menschen beschäftigt, sondern auch die Zielgruppe der jungen Menschen nicht vernachlässigt und diese beiden Gruppen miteinander verbindet. Die Idee ist sehr einfach: Ein Initiator wie Kommune, Bürgerinitiative, Kirche oder Wohlfahrtsverband organisiert Treffen für Kinder und Hochbetagte, an denen gemeinsam Gesellschaftsspiele gespielt werden. Beide Altersgruppen profitieren von einem solchen Angebot, wie Frau Dr. Ehret eindrucksvoll schilderte. Ältere und alleinstehende Menschen sollen durch die regelmässig stattfindenden Treffen wieder besser in die Gesellschaft und das aktive Dorfleben eingebunden werden. Laut den Erfahrungen der bereits initiierten Spieletreffs in Lobenfeld und Wiesloch habe sich die Kommunikation zwischen Jung und Alt verbessert, die ruhige Gelassenheit der Senioren färbe positiv auf die Kinder ab und deren Konzentration habe sich gesteigert. Auch das innere Kind der Hochbetagten würde wieder lebendig, so dass sich die Akzeptanz der Jugend verbessert haben. Grundsätzlich seien die Spieletreffs offen gestaltet, so dass genug Raum für Gespräche vorhanden sei.
Ein Spieletreff kann mit einfachen Mitteln sehr gut in den Ortschaften umgesetzt werden, um Alt und Jung miteinander zu verbinden. Die Arbeitsgruppe war sich einig, dass ein solches Angebot in vielen Kommunen im Kraichgau geschaffen werden könnte und so auch einen kleinen Beitrag zu den gemeinsam gesteckten Zielen für Verbesserungen im Bereich Demografie leisten zu können. Gemeinsam wurde weitere Aspekte wie Internetlotsen, Migration oder Nachbarschaftsagenturen in die Idee des Spieletreffs eingebracht. Einig war man sich, dass hier jedes Dorf einen eigenen individuellen Umsetzungsansatz verfolgen kann. Der LEADER-Verein wird die Erkenntnisse aus dem Arbeitsgruppentreffen weiter verfolgen und die Idee auch an die bei dem Termin nicht anwesenden Kommunen weitergeben und für eine Umsetzung zu werben.
Das nächste Treffen der Arbeitsgruppe "Lebendige Kraichgauorte" findet im September 2017 statt. Dann steht das Thema "Regionale Identität" im Fokus und wie durch den Erhalt der regionalen Kultur ein Beitrag geleistet werden kann. Der genaue Termin und Veranstaltungsort wird rechtzeitig bekannt gegeben.